Die Villa „Voßkate“ im Breitenburger Weg heißt eigentlich „Frascati“: Hier wohnte General Haug

Garibaldi-Held und seine schöne Tochter fanden Zuflucht in Itzehoe.


Mitte der 20er Jahre wurden die Leser der „Itzehoer Nachrichten“ öfter zu kleinen Ausflügen ermuntert: Itzehoes Stadtarchivar Rudolf Krohn lud in einer ausgedehnten, bis heute als Buch erhältlichen Artikelserie zu „Spaziergängen durch Alt-Itzehoe“ ein. Ein Gang führte ihn auch „durch die Breitenburger Straße“ bzw. zu den schon jenseits der Stadtgrenze, am Breitenburger Weg gelegenen Anwesen. Die Villa „Voßkate“ streifte er nur mit ein paar flüchigen Impressionen:
Auf Voßkate wohnte in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts General Haug mit seiner schönen Tochter Mira. Man bekam sie wenig zu Gesicht. Es hieß, er habe in Militärdiensten des italienischen Nationalhelden Garibaldi gestanden und beziehe auch aus Italien noch Pension. Weil man seine Tochter Mira in dem be- und dichtverwachsenen Besitz Voßkate selten sah, erschien sie den Spaziergängern bald wie eine Art Dornröschen. (…) Wenn General Haug für längere Zeit fort war, hieß es, er hole sich Geld von Garibaldi. Wo er und seine Mira geblieben sind, weiß ich nicht. Eine hiesige Dame teilte mir mit, Fräulein Mira habe einen Herren der preußischen Diplomatie in Rom geheiratet.
Krohn fügte hinzu, dass der scheinbar so ursprüngliche Ortsname „Voßkate“ eine Verballhornung ist, mit der sich die Itzehoer den italienischen Namen der Villa mundgerecht machten – ursprünglich hatte General Haug sein Heim nach der südöstlich von Rom gelegenen Stadt „Frascati“ benannt.
Ansonsten zeigen die naiv-beschaulichen Mutmaßungen nur, dass der sonst stets gut informierte, jahrzehntelange Itzehoer Standesbeamte Krohn – und mit ihm wohl ganz Itzehoe – keinen Schimmer hatte, wer da knapp vor dem Ortseingang Quartier bezogen hatte. Haug selbst hat wohl wenig Veranlassung gesehen, die Störstädter darüber aufzuklären, wie es ihn an die Seite des italienischen Nationalhelden verschlagen hat. Ein Lebensausschnitt von 1848 bis 1854 lässt sich allerdings anhand von illustren Dokumenten rekonstruieren.
Ernst Haug, gebürtiger Österreicher, hatte zunächst dort die militärische Laufbahn eingeschlagen. Während der Revolution von 1848, genauer, der Ereignisse im Oktober jenes Jahres in Wien, gab er diese Karriere jedoch kurzerhand auf. Damals war Wien eine der letzten Revolutionsinseln auf österreichischem Gebiet, vom kaisertreuen General Windischgrätz belagert und von seiner Artillerie zusammengeschossen. Wiens Militär stand jedoch auf der Seite der Aufständischen; dabei war Leutnant Haug, Stabschef der verworren-revolutionären Stadt-Kommandanten Messenhauser geworden. Als Messenhauser wegen der aussichtslosen Lage eigentlich schon kapituliert hatte, verbreitete sich die Nachricht, dass sich ein Heer aufständischer Ungarn der Stadt nähere. Die Kämpfe um Wien setzten wieder ein: nachdem auch die Ungarn geschlagen waren, wurden die letzten Barrikadenkämpfer von den Windischgrätz-Truppen umso grimmiger abgeräumt. Kommandant Messenhauser kam bei diesem Blutbad um, sein Stabschef Haug jedoch entkam nach Paris.
So beschrieb ich ein Freund, der Haug ein ausführliches literarisches Denkmal gesetzt hat: Der emigrierte russische Revolutionär und Publizist Alexander Herzen, dem Haug erstmals in Paris begegnete. In Herzens zur Weltliteratur zählender Autobiographie „Erlebtes und Gedachtes“ bringt der General vom Breitenburger Weg manch delikaten Auftritt hinter sich. So nahm der weltgewandte Herzen Haug Anfang 1849 zusammen mit einigen anderen Revolutionärskollegen mit zu einem Opernball. Hier fiel Herzen plötzlich eine maskierte junge Dame um den Hals: Cancan-Tänzerin Léontine. (…) Herzen lud sie für den Nachmittag ein. Eine von ihr mitgebrachte 17jährige, blonde Kollegin sagte dem Leutnant Haug ausgesprochen zu:
Um vier kam Léontine zu mir gelaufen, reichte mir ihren Arm und wir begaben uns ins Café Riche. Obgleich es ganz in der Nähe der Oper lag, hatte Haug doch unterwegs Zeit gefunden, sich in die „Madonna“ des Andrea del Sarto, d.h., in die Blondine zu verlieben. Und beim ersten Gang, kaum, dass wir uns zu Tisch gesetzt hatten, begann Haug nach langen und kuriosen Phrasen über den tintorettohaften Zauber ihres Haares und ihrer Augen mit einer Predigt darüber, dass es mit dem Gesicht einer Madonna und dem Ausdruck eines reinen Engels nicht ästhetisch wäre, den Cancan zu tanzen. „Armes holdes Kind!“ fügte er, an alle gewandt, hinzu. „Warum redet ihr Freund“, sagte mir Léontine ins Ohr, „so einen langweiligen Bombast zusammen? (…) – „Er ist ein Deutscher und die haben nun mal so eine Krankheit“, flüsterte ich ihr zu.
Neben solcher Freizeitgestaltung mit gescheiterten Revolutionären aus ganz Europa widmete sich Haug auch in Paris der Politik: Er unterstützte den nationalen Befreiungskampf Italiens – damals kein einheitlicher Staat, sondern ein Nebeneinander von acht kleineren und größeren Königreichen und Herzogtümern, in denen ausländische Fürsten regieren, sowie dem Herrschaftsgebiet des Papstes, dem sog. „Kirchenstaat“. Zunächst gab er kurzfristig mit dem Chefideologen der Bewegung für ein einiges Italien, Guiseppe Mazzini, eine Zeitschrift heraus. Als sich in Italien die Ereignisse zuspitzten, ging Haug mit Mazzini jedoch rasch von der Theorie zur Praxis über. Das Revolutionsjahr 1848 hatte auch Italien erschüttert, im November war sogar der Papst von seinen aufständischen Untertanen geflohen. Bald darauf wurde in diesem Landesteil eine Republik gegründet; eine Nationalversammlung trat zusammen und der berühmteste Rebell für Italiens Einheit wurde von staatswegen als Oberstleutnant angestellt: Guiseppe Garibaldi. Dieser Exkapitän und – im südamerikanischen Exil – Ex-Bandit hatte schon seit über einem Jahrzehnt Anhänger um sich geschart, Mazzinis Ideen verbreitet und regionale Aufstände angeführt. Nun versuchte er, die bedrängte Kirchenstaats-Republik zu retten. Frankreich und Österreich, zu denen damals Teile Italiens gehörten , eroberten den größten Teil des Staatsgebietes. Mitte 1849 landete ein französisches Expeditionskorps bei Rom, dazu rückten österreichische und neapolitanische Truppen heran. Unter den vielen internationalen Freiwilligen, die die römische Republik verteidigten, war auch Haug.
Die Lage der Verteidiger Roms war dabei sehr unübersichtlich, zeitweilig schloß man Waffenstillstände mit den Franzosen, dann brachen Garibaldis Rothemden zu verwegenen Expeditionen gegen die Neapolitaner auf (Haugs Teilnahme daran ist bezeugt). Schließlich kündigte der französische Befehlshaber Oudinot für den 4. Juni den Sturm auf Rom an. Vier Wochen dauerte der Kampf, ausgetragen mit heftigsten Bombardements und Kämpfen um jedes Haus.
Haugs soldatische Verdienste würdigte ein zeitgenössischer Beobachter so:
Haug, der bereits während der zweiten Expedition gegen die Neapolitaner im Generalstab Rosettis gestanden hatte, wurde mit zwei Bataillonen und einer Reiterabtheilung bei Civita Castellana postiert, um die Straße nach den Legationen offenzuhalten. Er erwarb sich dort um die Verpflegung Roms durch seine unermüdliche Thätigkeit und Energie große Verdienste. …
Als die Franzosen Rom eroberten, fliehen Garibaldi, Haug und etwa 4000 weitere Getreue, ständig verfolgt, nach San Marino. Dort löst sich die Truppe auf. Garibaldi setzt sich nach Übersee ab und wird Kapitän eines Handelsschiffes.

Verhöhnt von Marx und Engels
Haug hingegen geht nach London – in die von Intrigen und Klatsch strotzende deutsche Emigranten-Szene der 48er Revolution. So gerät er zwei deutschen Theoretikern ins Blickfeld: Karl Marx und Friedrich Engels. Nun macht Haug nämlich als Zeitschriftenherausgeber und Mitglied bürgerlich-demokratischer Komitees von sich reden – zusammen mit lauter Erzfeinden der beiden Kommunisten. So erfährt als Fabrikant in Manchester tätige Engels das ganze Jahr 1851 hindurch durch Marx-Briefe aus London, was es von Haug Neues gibt. Abfällig beschrieb Marx Engels die von Haug geleitete und nach sechs Ausgaben eingestellte Zeitschrift „Der Kosmos“: … Ich habe nie aufgedunsener und selbstgefälligere Abgeschmacktheit weder gesehen noch gehört ….
Der spätere Voßkaten-Bewohner war für Marx und Engels jedoch so erheblich, dass sie ihn sogar in einer Streitschrift gegen die Führer der feindlichen Emigrantengruppen („Die großen Männer des Exils“) verewigten. Sie machten sich über seine „Faseleien“ lustig und höhnten: Haug halte ästhetische Vorlesungen über die ökonomische Grundlage der weltgeschichtlichen Kosmogonie vom geologischen Standpunkt und mit musikalischer Begleitung, ansonsten sei dieser schwermütige Mensch bekannt unter dem Spitznamen: das arme Tier oder wie die Franzosen sagen: la bonne bete (Der gutmütige Blödian).
Während Marx und Engels an ihrer Polemik feilten, war Haug längst nach Nizza abgereist. Dorthin war sein wohlhabender russischer Freund Herzen übergesiedelt, der eine Reihe privater Katastrophen hinter sich hatte: Seine Gattin Natalja hatte sich zeitweilig auf eine Liaison mit dem deutschen Dichter Georg Herwegh eingelassen, außerdem waren seine Mutter und sein Söhnchen bei einem Fährunglück ertrunken. Dichter Herwegh suchte mit allerlei Erpressungen und schmierigen Intrigen, Herzens Frau erneut an sich zu binden, doch die lag jetzt mit einer Bauchfellentzündung auf dem Sterbebett. Zuletzt hatte sie Herwegh noch einen Brief geschrieben, in dem sie ihm mitteilte, wie sehr sie ihn inzwischen verabscheue. Einige Tage später, so Herzen weiter, kam der Brief aus Zürich zurück; Herwegh hatte ihn ungeöffnet zurückgehen lassen (…) „Wenn es so ist“, bemerkte Natalja, „wird man ihm den Brief vorlesen.“ Sie rief Haug, Tessié, Engelson, Orsini und Vogt zu sich und sagte zu ihnen: „Sie wissen, wie sehr ich Alexander rechtfertigen wollte, aber was kann ich, ans Bett gefesselt, tun? Vielleicht werde ich diese Krankheit nicht überleben: lassen Sie mich ruhig sterben im Vertrauen darauf, dass sie mein Vermächtnis erfüllen werden. Dieser Mann hat meinen Brief zurückgeschickt; so mag denn einer von Ihnen ihm diesen Brief in Gegenwart von Zeugen vorlesen.“
Haug ergriff ihre Hand und sagte: „Entweder ich bleibe nicht am Leben, oder dieser Brief wird ihm vorgelesen:“
Nach dem Tod Natalja Herzens begleitete Haug zunächst die Kinder der Familie nach Paris; dann suchte er in Begleitung eines weiteren Herzen-Freundes Herwegh in seinem Züricher Hotel auf. Ein ganzes, „Haug“ überschriebenes Kapitel lang beschreibt Herzen, wie Haug den überspannten Poeten zur Rede stellte, der sofort die Polizei rief und behauptete, man wolle ihn ermorden.
Den Lesern der „Neuen Zürcher Zeitung“ schilderten beide Kontrahenten anschließend den skandalösen Zweikampf in zwei Artikeln. Haug verfasste zudem ein selbst Herzen zu schwülstiges Opus über die Ereignisse und suchte sämtliche Herwegh-Freunde auf, um sie von dessen Niedertracht zu überzeugen.

Kurzer Auftritt in Wagner-Memoiren
So kam Haug auch noch zu einem kurzen Auftritt in den Memoiren Richard Wagners, den er beim Komponieren der „Walküre“ in seinem Domizil bei Zürich störte. (Es ist auch ein Brief Wagners an Herzen erhalten, in dem er sich über den „ungenierten Haug“ beschwert). Haug und Herzen zogen im August 1852 nach London um. Haug wohnte bei Herzen in Primrose Park, Regents-Hill, und tat wieder in der deutschen Emigranten-Szene mit, die Herzen übrigens genauso vernichtend beurteilt wie seine Intimfeinde Marx und Engels. Im Frühjahr 1854 legte der ehemalige italienische Revolutionsführer Garibaldi mit seinem Handelsschiff „Commonwealth“ im Londoner Hafen an. Bei einem gemeinsamen Frühstück an Bord machte Haug ihn mit Herzen bekannt (und sicherte sich mit dieser Tat endgültig einen Platz in den Namensregistern aller seriösen Garibaldi-Biographien). 1854 verlischt so Haugs Kometenschweif, der fünf Jahre an den Großen des 19. Jahrhunderts vorbeigezogen war. Die letzte Spur ist eine Randnotiz in Rudolf Irmischs Itzehoe-Chronik: Dort wird eine Zeitungsmeldung zitiert, nach der Haug 1866 nochmals Garibaldis „Rothemd“ anzog (Italien kämpfte damals als Verbündeter Preußens gegen Österreich) und eine Division italienischer Freiwilliger in Südtirol kommandierte. Nun, 1875, habe ihn der König von Italien zum „Komtur der Krone Italiens“ ernannt.
In den Itzehoer Jahren wird er wohl endlich etwas ausgespannt haben und sich dem damals noch schöneren Garten gewidmet haben. Ob er dann aber weiter unverdrossen zwischen Barrikaden und Fettnäpfchen einhergestapft ist, wie er zu seiner schönen Tochter kam und ob zu seinen italienischen Privilegien auch ein Grab in Rom gehört – diese Fragen warten noch auf einen gewitzten Doktoranden.



Quellen:

Marx / Engels Werke (MEW 27) S.222 ff.
Engels an Marx: 19. März 1854:
Der Klatsch unter den Deutschen ist auch angenehm. Ich sah den Rapport des Banketts in der „Daily News“ – da das Ding respektabel war, so hat sich ja auch Herr Mazzini nicht geniert, hinzugehen. „Der General Haug in the chair (als Vorsitzender)!“ der Kerl verspricht, eine Karikatur des General Dubourg von 1830 zu werden. Da ich doch den Klatsch all zusammen haben muß, so wär es nicht übel, einmal eine Patrouille dort rekognoszieren zu lassen – es wird sich schon jemand finden, der Lust hat, seine Nase in diesen Dreck zu stecken, selbst auf die Gefahr hin, an die frische Luft gesetzt zu werden.


Marx / Engels Werke (MEW 27) S.247 ff.
Marx an Engels: 5. Mai 1851:
Die deutschen Zentralmänner haben sich zum x-tenmal wieder vereint, und so erscheint eine Annonce von General Haug, die für den 10. Mai die Erscheinung seines „Kosmos“ angekündigt, unter Mitarbeit der Herren Ruge, Kinkel, Ronge, etc. Das wird schön werden.


Marx / Engels Werke (MEW 27) S.258 ff.
Marx an Engels, 16. Mai 1851:
Der Kongreß von Nikolaus, Friedrich Wilhelm und Habsburg hat ungefähr dieselbe Bedeutung wie der von General Haug, Ruge und Ronge.


Marx / Engels Werke (MEW 27) S.262 ff.
Marx an Engels, 21. Mai 1851:
Auch eine Nummer des „Kosmos“ ist erschienen von General Haug. Enthält Reklamen für Willich, Kinkel und Göhringer. Die verschiedenen Banden fallen immer mehr zusammen. Ich habe nie aufgedunsenere und selbstgefälligere Abgeschmacktheit weder gesehen noch gehört. Unter anderem eine Hanswurstiade des Arnold Winkelried Ruge darin. Dieses Vieh simuliert, sich einen Brief von einem, deutschen Gastfreund schreiben zu lassen, worin dieser sich wundert über alles, was er von „englischer Gastfreundschaft“ in Zeitungen liest, fürchtet, Ruges „Überhäufung mit Staatsgeschäften“ möge ihn hindern, in diesem „Sybaritis der Gastfreundschaft seine gehörigen Prozente mitzunehmen und ihn fragt: „Nicht der Verräter Radowitz, sondern Mazzini, Ledru-Rollin, Bürger Willich, Kinkel und sie selbst waren wohl nach Windsor eingeladen?“ Ruge belehrt dann seinen Freund eines Besseren und vertröstet ihn, dass die englische Gastfreundschaft sie nicht hindern wird, nach Deutschland fackelschwingend zurückzukehren. Der Dummkopf! Das ganze ist belletristisch-quartaner-idiotisch geschrieben und mit einer selbstgefälligen Dummheit, die ihresgleichen in den Annalen der Weltgeschichte sucht. Dazu mit einem Mangel an allem Talent, der unerhört ist. Doch ich muß suchen, dir ein Exemplar von diesem Bettel aufzutreiben.


Marx / Engels Werke (MEW 27) S.315 ff.
Marx an Engels, 14. August 1851:
Willich ist natürlich vereinendes Mitglied der Verbrüderung der Emigration. Freitag hatten sie ihre erste Generalversammlung. Wir hatten einen Spion da. Die Sitzung wurde eröffnet mit Verlesung (durch General Haug) des Artikel gegen uns in der „Lithographischen Correspondenz“: Denn um uns leben, weben und sind sie


Marx / Engels Werke (MEW 27) S.566 ff.
Marx an Joseph Weydemeyer, 27. Juni 1851:
Unter dem marktschreierischen Titel „Der Kosmos“ (Freiligrath nennt es richtig das „Kosmos“) erscheint ein wöchentlicher Wisch, wie ihn in dieser schamlosflachen Nichtigkeit die deutsche Sprache – und das heißt etwas – vielleicht noch nie produziert hat. So übelriechende Winde hat selbst kein deutsches Kirchspielblatt der Demokratie je zutage gefördert.


Marx / Engels Werke (MEW 8) S.307 ff.
Marx/Engels: Die großen Männer des Exils
Wie er sich gefallen lassen musste, nach dem Falle Roms von Mazzini zum General, konnte er es nicht vermeiden, von Arnold zum Repräsentanten der Wiener Revolution und Mitglied des starken Provisoriums improvisiert zu werden. Später hielt er ästhetische Vorlesungen über die ökonomische Grundlage der weltgeschichtlichen Kosmogonie vom Geologischen Standpunkt und mit musikalischer Begleitung. Unter der Emigration ist dieser schwermütige Mensch bekannt unter dem Spitznamen: das arme Tier oder wie die Franzosen sagen: la bonne bete (Der gutmütige Blödian)

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Erlebtes und Gedachtes (Berlin/DDR 1961)
Alexander Herzen:
Garibaldi habe ich erst im Jahre 1854 kennengelernt , als er als Kapitän eines Schiffes aus Südamerika kam und bei den Westindischen Docks vor Anker ging; ich ging zu ihm in Begleitung eines seiner Freunde und mit Orsini. Garibaldi, in einem dicken, hellen Paletot, einem grellbunten Schal um den Hals und der Mütze auf dem Kopf, schien mir mehr einem echten Seemann zu gleichen, denn jenem ruhmreichen Anführer des römischen Landsturms, dessen Statuetten in phantasievoller Kleidung in der ganzen Welt verkauft wurden … Garibaldi bewirtete uns in seiner Kajüte mit einem Frühstück: Auf besondere Art zubereiteten Austern aus Südamerika, getrockneten Früchten und Portwein; plötzlich sprang er auf und sagte: „Wartet, mit euch muß ich einen anderen Wein trinken“ und lief hinauf; gleich darauf brachte ein Matrose eine Flasche; Garibaldi betrachtete sie mit einem Lächeln und schenkte jedem von uns ein Gläschen ein … Ein Bellet aus seiner Heimat Nizza, den er aus Amerika nach London mitgebracht hatte
… Dort (an Bord seines Schiffes „Common Wealth“) hatte er sich bei einem Frühstück, das er uns gab, in Gegenwart von Orsini, Haug und mir sehr freundschaftlich über Mazzini geäußert und offen seine Meinung über den 3. Februar 1853 ausgesprochen. (das war im Frühjahr 1854)
(… Die deutsche Emigration unterschied sich von den anderen durch ihren schwerfälligen, langweiligen und zänkischen Charakter: es gab bei ihnen keine Enthusiasten wie bei den Italienern es gab weder Hitzköpfe noch rasche Zungen wie bei den Franzosen … Innerhalb der deutschen Emigration herrschte dieselbe Zerfallenheit wie in ihrer Heimat. Einen gemeinsamen Plan hatten die Deutschen nicht, ihre Einheit wurde aufrechterhalten durch gegenseitigen Haß und boshafte gegenseitige Verfolgung. Die besten unter den deutschen Verbannten fühlten dies … Die Übrigen, mit Ausnahme von zwei, drei Führern, rissen einander in unermüdlichem Ingrimm in Stücke und schonten weder Familiengeheimnisse, noch verschmähten sie die ärgsten kriminellen Anschuldigungen …)

(25. August 1852, Herzen ist gerade nach England gekommen) Haus in Primrose Park, Regents Hill)
Haug, der bei mir wohnte, trat ohne besondere Notwendigkeit niemals vor dem Diner bei mir ein; wir speisten zwischen sechs und sieben Uhr abends.

(Herzen ist bekannt geworden, dass der österreichische Emigrant Niedergruber sich der dem Pariser Polizeipräfekten Pietri aus Geldnot als Spitzel angeboten hat und eine einmalige Zahlung erhalten hatte)

Meine Lage wurde schwierig. Haug wohnte bei mir, ich hatte ihm bis dahin kein Wort gesagt, doch jetzt wurde dies peinlich und gefährlich. Ich erzählte ihm alles, ohne Reichel zu erwähnen, den ich in dieses Drama nicht verwickeln wollte, das alle Chancen hatte, seinen fünften Akt im Polizeigericht oder dem Old Bailey in Szene gesetzt zu sehen. Was ich schon gefürchtet hatte, trat ein: “Boullion kochte“; ich war kaum imstande, Haug zu besänftigen und ihm von einem Überfall auf den Dachboden Niedergrubers abzuhalten. Ich wusste, dass Niedergruber mit abgeschriebenen Heften zu uns kommen musste, und riet, auf ihn zu warten. Haug war einverstanden; eines morgens kam er, bleich vor Wut, zu mir hereingestürzt und teilte mit, dass Niedergruber unten sei. Ich warf schnell die Papiere auf den Tisch und ging hinunter. Dort war bereits ein heftiges Geplänkel im Gange. Haug schrie und Niedergruber schrie. Das Kaliber saftiger Wörter wurde immer größer. Niedergrubers Gesicht war verzerrt vor Wut und Scham und zeigte einen hässlichen Ausdruck. Haug befand sich in Rage und wurde konfus. Auf diese Art wäre es eher zu Löchern im Schädel, denn zu einer Aufdeckung der Angelegenheit gekommen. „Meine Herren“, fiel ich ihnen plötzlich ins Wort, „erlauben Sie mir, Sie einen Augenblick zu unterbrechen. Sie hielten inne. „Mir scheint, dass Sie die Sache durch Hitzigkeit nur verderben; bevor sie sich streiten, muß die Frage ganz klar formuliert werden.“
„Ob ich ein Spion bin oder nicht?“ schrie Niedergruber. „Ich gestatte keinem einzigen Menschen, eine solche Frage zu stellen.“ „Nein dies ist nicht die Frage, die ich vorschlagen wollte; sie werden von einem Manne beschuldigt, und nicht nur von ihm allein, Geld von dem Pariser Polizeipräfekten erhalten zu haben.“
„Wer ist dieser Mann?“
„Tausenau.“
„Schuft.“
„Das gehört nicht zur Sache, haben Sie Geld bekommen oder nicht?“ „Ich habe welches bekommen, sagte Niedergruber mit erzwungener Ruhe und sah mir und Haug in die Augen. Haugs Gesicht war krampfhaft verzerrt, er stöhnte vor Ungeduld, Niedergruber aufs neue zu beschimpfen; ich nahm Haug bei der Hand und sagte: „Mehr brauchen wir nicht zu wissen.“
„Doch!“ erwiderte Niedergruber. „Nehmen Sie zur Kenntnis, mit keiner Zeile jemanden kompromittiert habe.“
„Dies kann nur ihr Korrespondent Pietri entscheiden, und den kennen wir nicht.“
„Wo werde ich sie denn finden?“
Bemühen Sie sich nicht, ich werde sie schon finden, genau um vier. Ja, noch etwas, ich bin nicht allein hier …
„Wieder mit ihrem Freund ?“ Und eine Gänsehaut lief mir über den Rücken. Sie brach in Gelächter aus. „Er ist nicht sehr gefährlich“, und sie führte mir ein Mädchen von etwa siebzehn Jahren zu, hellblond mit blauen Augen.
„Da ist mein Freund.“
Ich lud auch sie ein.
Um vier kam Léontine zu mir gelaufen, reichte mir ihren Arm, und wir begaben uns in Café Riche. Obgleich es ganz in der Nähe der Oper lag, hatte Haug doch unterwegs Zeit gefunden, sich in die „Madonna“ des Andrea del Sarto, das heißt in die Blondine zu verlieben. Und beim ersten Gang, kaum das wir uns zu Tisch gesetzt hatten, begann Haug nach langen und kurzen Phrasen über den tintorettohaften Zauber ihres Haars und ihrer Augen mit einer Predigt darüber, dass es mit dem Gesicht einer Madonna und dem Ausdruck eines reinen Engels nicht ästhetisch wäre, den Cancan zu tanzen. „Armes holdes Kind!“ fügte er, an alle gewandt, hinzu. „Warum redet ihr Freund“, sagte mir Léontine ins Ohr: “so einen langweiligen Bombast zusammen? Wozu fährt er überhaupt zu Opernbällen, er sollte lieber in die Madeleine gehen. „Er ist ein Deutscher und die haben nun mal so eine Krankheit“, flüsterte ich ihr zu.
„Aber er ist langweilig, ihr Freund, mit seiner Predigtkrankheit. Mein kleiner Heiliger, wirst Du bald Schluß machen?“

(Nach dem Herwegh-Skandal; Herzens Frau ist schon todkrank)

Gleichzeitig mit Mazzinis Brief erhielt ich ein Schreiben von Haug, dem Mazzini (der wusste, dass wir miteinander gut bekannt waren) Orsinis Brief und den meinen zur Kenntnis gebracht hatte. Haug hatte nach unserer ersten Begegnung in Paris bei Garibaldi gedient und vor Rom ausgezeichnet gekämpft. In diesem Menschen vereinte sich viel Gutes mit einer Unmenge von Disharmonien und Widersinnigkeiten. Er schlief den festen Kasernenhofschlaf eines österreichischen Leutnants, als ihn plötzlich der Tumult der ungarischen Erhebung und der Wiener Barrikaden aufweckte. Er griff zum Gewehr, aber nicht, um das Volk zu schlagen, sondern um sich in seine Reihen zu stellen. Der Übergang war allzu schroff gewesen und hatte seinem Wesen das Eckige und eine gewisse Unfertigkeit nicht nehmen können. Er war ein Träumer und neigte zur Unbedachtsamkeit, er war edelmütig bis Hingabe und ehrgeizig bis zur Verwegenheit, ein Bursch, Kadett, Student und Leutnant und er liebte mich aufrichtig. Haug schrieb, dass er nach Nizza reise und beschwor mich, ohne ihn nichts zu unternehmen. „Sie haben die Heimat verlassen und sind als Bruder zu uns gekommen; glauben sie nicht, dass wir irgendeinem von den Unseren gestatten, ungestraft eine Reihe von Verrätereien einer frechen Herausforderung zuzudecken. Nein, wir fassen unsere Solidarität anders auf. Genug, dass ein russischer Dichter von der Hand eines westlichen Abenteurers gefallen ist, ein russischer Revolutionär wird nicht fallen.!“
Als Antwort schrieb ich Haug einen langen Brief. Dies war meine erste Beichte; ich erzählte ihm alles, was geschehen war und begann auf ihn zu warten.

„Nun was denn? Soyez bref. (Fassen Sie sich kurz)“
Mit Vergnügen, mein Wort, aber nur nicht jetzt …“
„Ja, was bin ich denn hier – etwa ein Angeklagter? Wieso bilden sie sich ein, dass ich mich vor Ihnen rechtfertigen muß? Ich schätze meine Würde viel zu hoch ein, um von der Meinung irgendeines Haug oder von der Ihrigen abhängig zu sein. Mein Fuß wird dieses Haus nicht mehr betreten!“ fügte Niedergruber hinzu, setzte stolz seinen Hut auf und öffnete die Tür. „Dessen können Sie sicher sein“, rief ich ihm nach. Er schlug die Tür zu und ging weg. Haug war im Begriff, ihm nachzustürzen, aber ich hielt ihn lachend zurück, indem ich die Worte Sieyès abwandelte: „Nous sommes aujourd’hui ce que nous avons été hier – déjeunons!“(Wir sind heute dieselben, die wir gestern waren – gehen wir frühstücken) Niedergruber begab sich direkt zu Tausenau. Der wohlbeleibte fettglänzende Silen, von dem Mazzini einmal sagte: „Mir kommt er immer vor, als hätte man ihn in Olivenöl gebraten und nicht abgerieben“, hatte sein Lager noch nicht verlassen. Die Tür öffnete sich, und vor seinen erwachenden Augen erschien die Gestalt Niedergrubers. „Hast Du Herzen gesagt, dass ich von dem Präfekten Geld erhalten habe?“
„Ja.“
„Warum?“
„Darum, weil du welches erhalten hast.“
„Obwohl du wusstest dass ich nicht denunziert habe. So nimm das dafür!“ Bei diesen Worten spie Niedergruber Tausenau ins Gesicht und ging hinaus … Der ergrimmte Silen wollte nichts schuldig bleiben; er sprang vom Bett auf, ergriff den Nachttopf, und den Umstand ausnutzend, dass Niedergruber die Treppe hinunterstieg, goß er ihm den ganzen Inhalt auf den Kopf mit den Worten: „Und dies nimm du dir.“
Dieser Epilog hat mir ein unsagbares Vergnügen bereitet. „Sehen Sie“, sagte ich zu Haug, „wie gut es war, dass ich Sie zurückgehalten habe. Wären Sie etwa imstande gewesen, mit dem Kopf des unglücklichen Korrespondenten von Pietri etwas anzustellen, was dem gleichkäme? Er wird doch bis zum Jüngsten Gericht nicht mehr trocken werden.“

(Anfang 1849, Herzen und Haug sind noch in Paris, einen Monat zuvor hat Herzen eine Tänzerin, die sich beim Tanzen aus Versehen entblößt hatte, vor den Angriffen eines Gendarmen in Schutz genommen, der sie deswegen aus dem Saal gezerrt hatte)

Ein Monat war vergangen. Wir verabredeten uns, zu fünft: der Wiener Agitator Tausenau, General Haug, Müller-Strübing und noch ein Herr, ein zweites Mal auf den Ball zu gehen. Weder Haug noch Müller waren jemals dort gewesen. Wir standen in einem Häuflein beisammen. Plötzlich drängte sich eine Maske mit Mühe durch und lief direkt auf mich zu; sie warf sich mir beinahe an den Hals und sagte: „Ich habe damals keine Zeit gehabt, mich zu bedanken.“ „Ah, Mademoiselle Léontine … ich freue mich wirklich sehr, Ihnen zu begegnen; ich sehe immer noch ihr verweintes Gesichtchen und ihr schmollendes Mündchen vor mir; sie waren ungemein herzig; das soll aber nicht heißen, dass sie jetzt nicht herzig wären.“ Die Schelmin blickte mich lächelnd an, wohl wissend, dass es die Wahrheit war. „Haben Sie sich damals wirklich nicht erkältet?“ „Nicht im geringsten.“ „Zur Erinnerung an ihre Gefangenschaft sollten Sie eigentlich, wenn Sie sehr, sehr liebenswürdig wären …“

Februar 1852:
Einige Tage später kam der Brief aus Zürich zurück; Herwegh hatte ihn ungeöffnet zurückgehen lassen; der Brief war eingeschrieben und mit drei Siegeln versehen abgesandt worden und kam mit einem Vermerk auf demselben Umschlag zurück. „Wenn es so ist,“ bemerkte Natalie, „wird man ihm den Brief vorlesen.“
Sie rief Haug, Tessié, Engelson, Orsini und Vogt zu sich und sagte zu ihnen: „Sie wissen, wie sehr ich Alexander rechtfertigen wollte, aber was kann ich, ans Bett gefesselt, tun? Vielleicht werde ich diese Krankheit nicht überleben: lassen Sie mich ruhig sterben im Vertrauen darauf, dass sie mein Vermächtnis erfüllen werden. Dieser Mann hat meinen Brief zurückgeschickt; so mag denn einer von ihnen ihm diesen Brief in Gegenwart von Zeugen vorlesen.“
Haug ergriff ihre Hand und sagte: „Entweder ich bleibe nicht am Leben, oder dieser Brief wird ihm vorgelesen.“

Mitte Mai 1852, Nach dem Tode Nataljas (Baufellentzündung)
Etwa zwei Wochen danach erinnerte Haug an ihren letzten Willen, an unser Versprechen; er und Tessié beabsichtigten, nach Zürich zu fahren. Für Marija Kasparovna war es Zeit, nach Paris zurückzukehren. Alle bestanden darauf, dass ich ihr Tata und Olga mitgeben, selber aber mit Sascha nach Genua fahren sollte. Es war schmerzlich, mich von ihnen zu trennen, aber ich hatte kein Zutrauen zu mir selbst; vielleicht, so dachte ich, ist es tatsächlich besser; nun, und wenn es besser war – dann sollte es auch so geschehen. Ich bat nur, die Kinder nicht vor dem 9/21. Mai fortzubringen: Ich wollte gemeinsam mit ihnen den vierzehnten Jahrestag unserer Hochzeit verbringen. An dem darauf folgenden Tage begleitete ich sie bis zur Brücke über den Var. Haug reiste mit ihnen bis nach Paris. Wir sahen zu., wie die Zolloffiziere, die Gendarmen und alle möglichen Polizisten die Passagiere belästigten; Haug verlor seinen Stock, den ich ihm geschenkt hatte, suchte ihn und war ärgerlich, Tata weinte. Der Schaffner, in einer Uniformjacke, setzte sich neben den Kutscher, die Postkutsche fuhr auf der Straße nach Draguignan ab –

Richard Wagner: „Mein Leben“:
Außerdem verfolgte mich in diese ländliche Zurückgezogenheit eine sehr widerwärtige, Georg Herwegh betreffende Angelegenheit, da sich eines Tages ein Herr Haug, welcher sich als ehemaliger „römischer General“ von Mazzinis Zeiten her zu erkennen gab, bei mir einführte, um Interesse einer, wie es hieß, von dem „unglücklichen Lyriker“ tief beleidigten Familie eine Art Verschwörung gegen diesen einzuleiten, wofür er jedoch von mir hilflos abgewiesen wurde.

2. Mai 1863 (Letzte Begegnung Herzens mit Haug)
Haug habe ich vor einem Jahr gesehen. Wegen Kleinigkeiten hat er sich 1854 mit mir verzankt, ist aus London weggefahren, ohne sich zu verabschieden, und hat jede Verbindung abgebrochen. Zufällig erfuhr ich, dass er in London sei, und ließ ihm bestellen, dass „der zehnte Jahrestag nach dem Begräbnis herannahe, dass es beschämend sei, einander ohne ernsten Anlaß zu zürnen, dass uns heilige Erinnerungen verbänden und, wenn er es auch vergessen habe, ich mich doch erinnerte, mit welcher Bereitschaft er mir die Freundeshand gereicht habe. Da ich seinen Charakter kannte, tat ich den ersten Schritt und ging zu ihm. Er freute sich, war gerührt, und doch war diese Begegnung trauriger als jeder Abschied. Anfangs sprachen wir von Personen, Geschehnissen, gedachten der Einzelheiten – danach entstand eine Pause. Es war offensichtlich, dass wir einander nichts zu sagen hatten, wir waren einander völlig fremd geworden. Ich machte Anstrengungen, das Gespräch in Gang zu halten, Haug bemühte sich aus allen Kräften, verschiedene Vorfälle aus seiner Reise nach Kleinasien (!! C.M) halfen uns aus der Verlegenheit. Als auch sie erörtert waren, lastete die Schwere von neuem auf uns. „Ach mein Gott“, sagte ich plötzlich und nahm die Uhr heraus, „es ist fünf Uhr und ich habe ein rendez-vous – ich muß sie verlassen.“
Ich hatte gelogen – ich hatte überhaupt kein rendez-vous. Haug schien ein Stein vom Herzen zu fallen. Ist es wirklich schon fünf Uhr? Ich selbst fahre heute zum Essen nach Chapham. „Dahin haben Sie eine Stunde zu fahren, ich will sie nicht aufhalten. Leben Sie wohl.“
Und als ich auf der Straße stand war ich drauf und dran … zu lachen? – nein, zu weinen! Zwei Tage später kam er zu mir zum Frühstück. Dasselbe. Er wollte am folgenden Tage abreisen, wie er sagte, blieb jedoch länger, aber uns reichte es, und wir gaben uns keine Mühe, einander noch einmal zu sehen.


Mazzini’s Letters, S. 184, LXX

To Ernst Haug, April, 1863

No; the Italy of to-day is not the Italy hoped for and foreseen by me thirty years ago, saluted in the germ in 1849, within the walls of Rome, by you and by the men who were then armed priests of the Ideal, and who are now the contented soldiers of a Power allied with despotism abroad and living by repression at home. But we have to shake off the servitude of centuries, and the effects of having been educated so long by intolerant and corrupt priests, by corrupt Princes (tyrants and vassals of the foreigner), by men who were unbelievers, and who held Machiavellian principles, and by materialists who worshipped force, opportunity, and the present-day egoism. For five centuries our land was the battle-field of three foreign Powers, and in the midst of these our rulers contrived to exercise a precarious authority over us, by alternate deception and cowardice. The whole of Europe agreed in abolishing all idea of Right and all rules of Justice where we were concerned. The noble tradition of Italian Thought being forgotten, our poets became mere troubadours, our literary men courtiers, and our philosophers the servile copyists of the formulae of others. The Italian intellect was shrouded for three hundred years in the darkness of superstitious ignorance, and the Italian heart was invaded of three hundred years by the mean individualism of the slave who has no brothers. This is the reason why we are now tottering on our way like prisoners who have lost the use of their limbs. Do you, Haug, a combatant of 1849, despair of us? Because the spirit of sacrifice has not yet been displayed by any except the 20 000 volunteers of Garibaldi, do you think that it will not spread rapidly amongst the masses, whatever others may do? Haug, you look at the insects which infested the skin of the sleeping lion, and forget the lion. I have watched his first movements, and I know that one day or another, at a time not far distant, he will awake with a bound and shake off the insects which swarm over him when at rest.
The initiative, Ernst, is a thing of God. It is the baptism of a Historic Epoch and the token which God places on the brow of a People called to live an educative life in the world. Men, in their forgetfulness and lethargy, may delay its appearance, but not abolish it. The design of Providence watches over it. Italy cannot live except for all. Her tradition attests this. Our People either remained mute, or propagated the word of life. It has been so far the only one on earth to find in the grave the secret of a vaster and more powerful existence. You cannot deny that God summons Italy to new life to-day; hence to take the initiative. Our life depends upon this condition. For this reason, the oppressed nations of Europe see in us to-day more than we deserve; for this reason, a prophetic quiver of new life agitated them all when Garibaldi’s Thousand (precursors of the People) reached Marsala, similar to the quiver which runs over the earth just before dawn. They had watched the great battles of 1859 in silence and indifference, but they thrilled at the appearance of Garibaldi’s red shirts. In the far South there now appeared an indication of Italian life; whilst Magenta and Solferino had only been the battles of a dynasty.
And to the tradition of Life is linked that of Death. The oracles of the grave confirm the answers of History. Is there another Nation on earth which possesses such a succession of Martyrdom and Protestation as ours? From the lips of men who during all the last half-century gave their lives for their faith we gathered words which point to the Italian Mission in Europe. The Bandiera, before dying, traced the lines of the new Map of the Nations. Pisacane spoke of the social reconstitution of Europe.
And above the teaching of centuries and the voices which rise from these graves, Providence has decreed the initiative of Italy as a necessity of life. We cannot live except by European life, or emancipate ourselves except by emancipating others. We must either be great, or perish. Rome and Venice are the goal of our mission to-day. We cannot have Rome without initiating a religious Epoch, without destroying the twofold symbol of Despotism in the Centre and the East of Europe, and initiating the Era of the Nations.

In writing to you to-day, I will not touch upon the subject of the religious initiative, which in the name of Rome belongs undeniably to Italy; that initiative – since a Nation cannot live on negations – follows inevitably in its turn upon our obtaining possession of Rome. But the political initiative inseparable from the Venetian enterprise is apparent to anyone who glances at the map of Europe. And it is intimately connected with the religious initiative; in the History of Humanity, a change of territorial dominions which has taken place previously, corresponds to every great transformation of the religious idea; for every new heaven there must be a new earth.
Look at the Centre and the East of Europe. There extend, piled upon one another, and interlaced like serpents, as to the similarity with which they suffocate the races in their coils, two great Empires supporting the edifice of European despotism, the negation of the National principle: the Austrian Empire, the symbol of immobility, a true China in Europe; and the Turkish Empire, the symbol of Asiatic fatalism as opposed to European Progress, the Papacy of the East. Their destinies are closely connected. Life could not enter into one of them without affecting the other.
In the former, seven millions of the Teutonic race hold enslaved twenty-eight millions of divers races; in the latter, amongst fifteen or sixteen million men, you find less than two million Turks. Only, in the Austrian Empire the ruling element is seated in the centre like a spider in its web; in the Turkish Empire the foreign Osmanic element is disseminated in small isolated spots, unconnected with each other, and surrounded everywhere by the European populations; so that seeing these traces of ancient conquest on the Atlas, you would say that they were the craters of extinct volcanoes, scattered over the vast and fertile plain.
Leaving out the men of Italian race on this side of the Alps, four different races – but formed into a federation by old memories, by long sufferings in common, and by the necessity of making themselves really strong and independent – inhabit those vast countries which extend from the Erzgebirge to Constantinople, and from the Dniester to the Adriatic; the Slavs, the Magyars, the Daco-Roumanians, and the Greeks.

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All these races use to-day, as the only sacred word signifying life in the future, the word Nationality, obliterated by Austria and Turkey alike. And the fact of the oppressed races in the two Empires approaching each other and mingling is, as I have said, a pledge of the inevitable action in common between those Peoples called to ally themselves, some along the Danube, and others with the Northern Slavs – a pledge of the common ruin of the two tyrannical Governments. The Wallachian-Roumanians have colonies in Thrace and in the mountains which separate Macedonia from Albania; there is over a million of them in Austrian Transylvania; and a race of Moldavian-Roumanian blood is found in Russian Bessarabia. Two million and a half of Servians seek emancipation from the tribute and the military oppression of the Turks, and two millions and a half seek for it from Austria.
There, Haug, on this zone that I describe lies the European revolution which you invoke. There lies the Italian initiative.
To-day the European revolution is called Nationality. This name means – for those who understand it rightly – a transformation of the map of Europe; the annihilation of every treaty inaugurated by conquest, artifice, and the despotism of royal lines; and a general reorganisation according to the tendencies and vocations of the Peoples, freely approved by them; it means the destruction of the causes of hostile egoism between the Peoples, equilibrium of power between the various agglomerations, and consequently the possibility of brotherhood between them; and a substitution of the importance of the end in view, for the ruling of force, caprice, or chance. The social reorganisation will not come till later. First, the partition of work, and then the work; first, the recognition of a mission, and then its fulfilment.
And the initiative of this revolution is a possibility, and therefore a duty for Italy. The key of the movement of all these peoples lies in Venetia. Each of them, when isolated, is weak; they all know that we are to-day twenty-two millions; that our National Revolution has not taken place, that it is bound to take place sooner or later, and they are waiting for us.
By attacking Austria, Italy will give the signal to Servia, the natural centre of revolution in the East. Austria having been attacked by us, and Servia being in arms, Hungary will not be restrained either by the inexplicable hesitation of patriots enfeebled in mind and spirit, who seek the deliverance of their Country in the ambitious designs of a despot, nor by any other cause. Italy, Sevia, and Hungary would be followed, as in 1848, by the insurrection of a dozen nations; by disturbances in others; and by unexpected events like those which happened in Vienna, and which would now probably happen in Petersburg. Neither could the Governments unite in a crusade against the insurgent Peoples; the Eastern question, raised by our movement, would be sufficient in itself alone to prevent this.

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Your
Guiseppe Mazzini



Die Memoiren Garibaldi’s, S. 370, 4. Kapitel
Treffen von Bezzecca am 21. Juli 1866

Ich war bei Tagesanbruch zu Wagen, da meine Wunde vom 3.Juli noch ungeheilt war, von Storo aufgebrochen und erwartete nach den mir gewordenen Mitteilungen keineswegs, meine Leute in ein so erbittertes Treffen verwickelt zu sehen. Ich hatte jedoch, als ich Storo verließ, dem 9. Regiment und den 1. Bersaglieri für 3 Uhr Nachmittag Befehl gegeben, sich nach der gleichen Richtung hin, nach der ich mich begeben hatte, in Bewegung zu setzen. – Als ich in die Nähe von Bezzecca gekommen war, gaben mir Kanonendonner und Gewehrfeuer Kunde, dass eine Schlacht sich entsponnen hatte. Ich ließ den General Haug rufen, um das Nähere zu erfahren, und ersah aus seinem Bericht, dass es sich um eine ernste Sache handelte. Wir kamen beide überein, die Höhen zur Linken durch Bataillone des 9. Regiments, die allmählich ankamen, besetzen zu lassen. Und das wurde uns von größtem Nutzen: jenen Stellungen, die die Tapferen des genannten Regiments, angeführt – ich sage es mit wahrem Stolz – von meinem Sohne Menotti, einnahmen, verdankten wir unsere Rettung an jenem Tage in erster Linie. Die beiden Bataillone des 9. Regiments standen unter dem Befehle von Cossovich und Vico Pellizzari, die beide den Tausend angehört hatten und dieser Zugehörigkeit wert waren.
In der Mitte und auf unserem rechten Flügel gingen die Freiwilligen zurück und ebenso die erwähnte Batterie, die aber noch auf dem Rückzuge feuerte und sich wacker hielt. Bei einem der Geschütze dieser Batterie waren sämtliche Pferde tot und die Bedienungsmannschaft mit einer Ausnahme tot oder verwundet. Der einzige unverwundete Tapfere bestieg, nachdem der dem Feinde die letzte Kugel gesandt, das Pferd seines Geschützes mit so großer Kaltblütigkeit, als wenn er sich auf dem Manöverfeld befände. Mittlerweile benachrichtigte mich Major Dogliotti, dass er eine frische Batterie im Rückhalt habe. „Vorwärts!“ rief ich, und nach wenigen Minuten kam jene brave Mannschaft im Galopp heran, bog rechts ab, stellte ihre 6 Geschütze auf einer kleinen Bodenerhebung auf und begann ein derartiges Schießen auf den Feind, dass man hätte glauben können, es sei Gewehr- , nicht Artilleriefeuer, so schnell folgten die Schüsse aufeinander. Der frischen Batterie schlossen sich noch 3 Kanonen von den 6, die zurückgegangen waren, an, so dass wir nun insgesamt über 9 furchterregende Feuerschlünde verfügten.
Alle Offiziere meines Hauptquartiers und alle übrigen, die ich mit dem Ruf erreichen konnte, erhielten von mir Befehl, die Leute wieder zu sammeln und vorwärts zu dirigieren. Canzio, Ricciotti, Cariolati, Damiani, Ravini und andere stürzten sich an der Spitze einer kleinen Schar Tapferer vor und warfen, von den unerschrockenen Neunern auf dem linken Flügel unterstützt, den Feind, der bereits durch das Feuer unserer Artillerie ins Wanken gebracht worden war, über Bezzecca und die umliegenden Dörfer zurück. Bald leistete der Feind nirgends mehr Widerstand, sondern zog sich überall zurück und gab alle eroberten Stellungen bis tief oben im Tal von Conzei und in den Bergen des Ostens auf.
Dieses Treffen vom 21.Juli, das hitzigste und verlustvollste des ganzen Feldzuges, kostete uns eine große Zahl Toter und Verwundeter. Unter den ersteren fiel an der Spitze seines Regiments der heldenmütige Oberst Chiassi. Verwundet wurden die hochgemuten Majore Pessina, Tanara und Martinelli, die Hauptleute Bezzi, Pastore und Antongina und viele andere von den Besten. Aber auch der Feind hatte derartige Verluste, dass er von diesem Tage ab jeden Gedanken an die Verteidigung des italienischen Tirol aufgab und sich anschickte, nach dem deutschen Tirol zurückzugehen.
Am 22. unternahm ich eine Wagenfahrt bis Pieve di Ledro, wo ich den Obersten Spinazzi mit einem Teile seines 2. Regiments fand. Man bemerkte, dass Pieve nur einen Büchsenschuß von Bezzecca entfernt ist. Ich fragte den Oberst, wie lange er sich schon in dieser Stellung befinde, und erhielt die Antwort; seit 3 Tagen. Ich war befremdet und fragte weiter, warum er nicht an dem Kampf des Tages vorher teilgenommen habe. Er antwortete: Aus Mangel an Munition. Ich verließ ihn und befahl dem General Haug, jenen zu verhaften, sobald er sein Regiment zusammengezogen habe. Es scheint, dass das Verhalten des Oberst Spinazzi zum Teil auf Geistesverwirrung zurückgeführt werden muß, weil das frühere Verhalten dieses Anführers, soviel wie bekannt war, durchaus nicht das eines Feiglings gewesen war; aber so feige ein Mensch auch sein mag, es war doch eigentlich undenkbar, mit einem Teil eines Regiments, das bis dahin wacker gekämpft hatte, 1 Kilometer von Bezzecca entfernt, wo von Tagesanbruch an bis 2 Uhr nachmittags gekämpft worden war, wo die Kanonen 9 Stunden gebrüllt hatten, wo 12 000 Menschen von der einen und der anderen Seite einen erbitterten Kampf bestanden hatten, gleichgültig und untätig zu bleiben! Es ging jedoch aus seinem Prozeß hervor, dass er sich am 21. nicht in Pieve di Ledro, vielmehr auf dem Monte Nota befand, der von Süden her jenes Dorf beherrscht (was meine Ansicht von der Geistesgestörtheit jenes unglücklichen Offiziers bestärkt) und dass er auf dem Monte Nota einen Kriegsrat seiner Offiziere versammelte, die sich dafür entschieden, auf das Schlachtfeld zu marschieren, wo sie dann endlich, aber wegen allzu großer Saumseligkeit zu spät, eintrafen. Und doch hätte das 2. Regiment unter einem energischen Anführer an jener Schlacht einen ruhmvollen Anteil nehmen können. Es befand sich geradezu im Rücken des Feindes, als dieser Bezzecca besetzte, und wenn es sich dann der Höhen im Osten bemächtigte, die jenes Dorf beherrschen, so hätte es unseren Sieg vervollständigen können, so dass die Österreicher ihre Artillerie und zahlreiche Gefangene verloren hätten. Man braucht sich nur an Ort und Stelle zu begeben, um sich von der Richtigkeit dieser meiner Behauptung zu überzeugen. Allein es geschah das Gegenteil; jenes prächtige Regiment, für dessen Rettung wir in Bezzecca unter so großem Blutvergießen stritten, blieb untätig, ohne uns irgendwie zu Hilfe zu kommen. – Diese Begebenheit diene den jungen Offizieren zur Warnung; wenn die Kanonen brüllen und man daraus ersieht, dass die Genossen engagiert sind, so gibt es keine Entschuldigung; man muß dorthin eilen! Ihr habt keine Munition? Gut; die Verwundeten und Toten werden euch damit versehen. Ihr müßt marschieren, wiederhole ich, es sei denn, ihr habt eine andere Aufgabe zu erfüllen oder ausdrückliche zuwiderlaufende Befehle .



Malwida von Meysenbug: Memoiren einer Idealistin, Erster Band, S. 324

Wie freudig musste es mich also berühren, als ich eines Tages bei Kinkels hörte: “Der Russe Alexander Herzen ist in London angekommen!“ Ich äußerte meinen lebhaften Wunsch, ihn kennen zu lernen, worauf Kinkel mir sagte, dass nichts leichter sei, da er einen der nächsten Abende zu ihnen kommen werde. Wirklich erhielt ich auch einige Tage darauf die Aufforderung, abends hinzukommen, um Herzen zu begegnen. Ich ging mit großer Erwartung hin und fand bereits den mit Herzen befreundeten und mit ihm zusammenlebenden General Haug mit Herzens jungem, damals bildschönem Sohne vor. Haugs Namen hatte ich auch schon nennen hören; es war mir lieb, den klugen, vielgereisten Mann kennen zu lernen, dessen energisches Handeln ihm bereits meine Achtung erworben hatte, und ich freute mich an der großen Schönheit des Knaben. Endlich trat Herzen selbst ein, eine gedrungene, kräftige Gestalt mit schwarzem Haar und Bart, etwas breiten, slavischen Zügen und wunderbar leuchtenden Augen, die mehr als alle anderen Augen, die ich je gesehen, im lebendigen Wechsel der Empfindungen das Innere wiederstrahlten. Er wurde mir vorgestellt, und bald war die lebendigste Unterhaltung im Gange, bei der sich der blitzende Geist, durch eine glänzende Dialektik noch hervorgehoben, in bedeutendster Art zeigte. Sonderbarerweise fand sich fast bei allen Punkten, die das Gespräch berührte, mehr Übereinstimmung meiner mit seinen Ansichten, als mit denen der übrigen Mitglieder der Gesellschaft, und als uns nach dem Tee nach englischer Sitte Wein und die unter dem Namen „sandwich“ bekannten Butterbrötchen serviert wurden und man verschiedene Toaste ausbrachte, erhob ich mein Glas gegen Herzen und sagte scherzend: „Die Anarchie!“ worauf er lächelnd anstieß und erwiderte: „ce n’est pas moi qui l’ait dit.“ – Er, sein Sohn und Haug begleiteten mich bis zur Tür meines Hauses, und ich hatte nach diesem Abend das wohltuende Gefühl, dass eine bedeutende Persönlichkeit in mein Leben eingetreten war, zu der ich mich durchaus harmonisch fühlte.


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Soweit mein derzeitiger Kenntnisstand, für jeden weiterführenden Hinweis bin ich dankbar.

ital. Wikipedia : Ernesto Haug