Pro Memoria

   
  (Lied der drei bösen Eulen)

Die Weltflucht ins Aussichtslose
erscheint als Verzweiflungstat,
jedoch noch die stärkste Psychose
ist nur Steigerungsaggregat

für das Heillose, Undefinierte
das aus trostlos amorpher Schicht
in den Glücksrausch hineinexplodierte,
den ein Umriss im Dasein verspricht.

Was Meerfahrer und Bacchanten
mit Recht zum Erobern einlädt,
ist ein Anflug des Wesensverwandten
zwischen Freiheit und Nervosität.

Doch wenn sie ihre Segel setzten
auf die schwindenden Lichter zu,
Getriebene noch bis zum letzten,
celestischen Rendez-vous,

verlor sich der Sinn ihrer Odyssee
meist im lässlichen Zirkelschluß,
dass ein kosmogonisches Mobilé
sich halt austarieren muß.

Ein Schiffbruch mit Fragezeichen,
der nach lyrischem Denkmodell klingt -
doch die Transaktion geht über Leichen,
wenn ein Genius die Bestie bespringt.

Restlos spiegelt die letzten Dinge
nur die Schönheit der Schärfe des Schwerts:
Sprangen die erst mal über die Klinge,
machen bald auch Mysterien Terz.

Denn ob interaktiv oder einsam:
Okarina und Schlüsselbund
ruhen am Ende gemeinsam
auf demselben Meeresgrund.

Schläft der Wind ein, schwemmt noch sein Treibgut an Land
an das verlassne Gestade.
Sterntaler schreibt dann dazu in den Sand:
„Ach, schade, schade, schade!“